Krampnitz: Diese neuen Buslinien, Radwege und ein Carsharing-Modell sind geplant
Der geplante Radweg bis nach Krampnitz verläuft über die Insel Neu Fahrland entlang der B2. So soll er künftig verlaufen.
Quelle: Verkehrsbetrieb Potsdam
Potsdam. Bevor Mitte 2025 die ersten Menschen in die ehemaligen Krampnitz-Kasernen ziehen, müssen Straßen erschlossen werden und neue Buslinien in den Potsdamer Norden fahren. Um welche es sich handelt, informierten die städtische Wohnungsbaugesellschaft Pro Potsdam und Vertreter des Rathauses am Mittwochabend beim Forum Krampnitz. Und auch der Verlauf des neuen Radwegs, der in den Norden Potsdams führen soll, steht nun fest.
Welche Busse fahren in Zukunft nach Krampnitz?
Die Tram-Anbindung an Krampnitz durch die Verlängerung der Linie 96 ist bekanntlich Voraussetzung dafür, dass der neue Stadtteil auf die geplanten 10.000 Menschen wachsen darf. Anders als in der Innenstadt ist es aufgrund der langen Distanzen allerdings nötig, entlang der Nedlitzer Straße ein zweites Gleis zu verlegen, um so den Zehn-Minuten-Takt zu gewährleisten.
Bis aber die erste Tram nach Krampnitz fährt, vergehen noch mindestens fünf Jahre. Derzeit planen die Verkehrsbetriebe (Vip), ab 2029 zu starten. Bis zu diesem Zeitpunkt fahren interimsmäßig sechs Buslinien nach Krampnitz, um das Quartier an die Potsdamer Innenstadt, das Umland und den Berliner Westen anzubinden.
Fahrplanwechsel ab Mitte 2025 Dabei wird der Potsdamer Norden in drei Bereiche eingeteilt: Korridor Fahrland, Marquardt, Satzkorn und Elstal, Krampnitz und die Anbindung nach Groß Glienicke und Berlin. Der Plan wird stufenweise umgestellt, den Anfang macht der westliche Teil, ab Dezember 2025 folgt das weitere Netz, sobald die ersten Menschen im Quartier leben. Der Fahrplanwechsel folgt außerplanmäßig, sobald die ersten Menschen in Krampnitz leben.
Bislang fährt die Buslinie 609 von Paaren über Marquardt bis zum Potsdamer Hauptbahnhof. Künftig fährt sie durch Krampnitz und ergänzt so die Linie 662 in Satzkorn und Kartzow bis zum Bahnhof Marquardt. Ab Campus Jungfernsee fahren die Linien 609 und 662 im 20-Minuten-Takt.
Anschluss an Regionalverkehr Die Linie 662 schließt damit die Netzlücke zwischen Kartzow und Priort und soll stündlich fahren. Dabei bindet sie das Designer Outlet bei Elstal an. Ebenfalls bildet es den Netzanschluss an den Regionalverkehr des RE4 am Bahnhof Elstal.
Die neue Buslinie, die derzeit noch Linie 619 heißt, pendelt auf direktem Weg zwischen Fahrland und dem Bahnhof Marquardt. Ab Am Upstall fährt die Linie 609 dann als 619 weiter, Fahrgäste müssen nicht umsteigen. Der Bus bindet außerdem den Potsdamer Norden am Bahnhof Marquardt an den RB21 an. In Hauptverkehrszeiten fährt der Bus von dort künftig bis nach Bornim und Kirschallee zur Tram 92.
Nachtbus soll täglich fahren Im Anschluss soll ab Dezember das Angebot ausgeweitet werden. Zum Beispiel mit einem Expressbus X35 in Richtung Spandau, der Linie 638 als Anschluss an den Bus X34 in Alt-Kladow. Als Anschluss an die Fähre ist die Linie 697 geplant. Ab Mitte 2025 fährt an den Wochenenden von Krampnitz aus ein Nachtbus in Richtung Innenstadt, ab Dezember 2025 fährt er täglich.
Für das neue Busnetz sind ebenfalls neue Bushaltestellen nötig: Ende 2024 am Gewerbegebiet an der Marquardter Straße und 2025 folgt der Ausbau der Endhaltestelle Campus Jungfernsee. Von dort aus fährt die Tram 96 in den Süden der Stadt.
Welcher Radweg führt künftig nach Krampnitz?
In einer Machbarkeitsstudie im Februar 2024 hatte die Stadt bereits eine Variante für eine Radanbindung mit einem Radschnellweg vorgestellt. Entschieden hat man sich nun für die Variante 1b und anschließend 1a, um die Wohnungen im südöstlichen Teil, die zuerst bezugsfertig sind, anzubinden. Das heißt, der Radweg führt entlang der B2 in Richtung Krampnitz.
Allerdings ist bei der Variante kein durchgängiger Schnellradweg möglich, da zum Beispiel auf Höhe Am Wiesenrand oder auf der Insel Neu Fahrland der Weg zu eng wird und auch Fußgänger die Strecke nutzen. Die anderen Streckenvarianten wurden vorerst verworfen, könnten aber eventuell in den nächsten Jahren folgen.
Variante 1b wird zuerst gebaut. Der bestehende Radweg an der B2 wird für den neuen Stadtteil Krampnitz erweitert.
Quelle: Detlev Scheerbarth
Der geplante Radweg führt über die Insel Neu Fahrland entlang der B2 in das Wohnquartier. Vom östlichen Rand von Krampnitz – beginnend etwa am einstigen Kasernenturm – führt dieser dann parallel zur Bundesstraße 2 nach Süden. In den nächsten Jahren soll der Radweg in Richtung Innenstadt schrittweise fertiggestellt werden und auch entlang der Tramtrasse führen. Ebenso wird ab 2026 ein Radweg über Fahrland zum Bahnhof Marquardt gebaut.
Ausbau des Straßennetzes und Anbindung an B2
Die Anbindung des Stadtgebiets Krampnitz an die B2 und die Ketziner Straße soll voraussichtlich Anfang 2025 erfolgen. Die Zufahrt erfolgt dann über die Ketziner Straße an die Isländische Allee. Die Schwedische Straße mündet an die B2. In beiden Fällen wird der Verkehr über einen Kreisverkehr geleitet. Sobald die Wohnungen bezugsfertig sind, wird das Gebiet für die Öffentlichkeit begehbar.
Die Arbeiten daran beginnen im Herbst 2024 und dauern rund sechs Monate. Durch Baustellenampeln an der Ketziner Straße kann es daher zu Einschränkungen kommen. Eine Fahrspur soll laut der Projektverantwortlichen aber an beiden Abschnitten freibleiben. Direkt am Ortseingang an der B2 wird es zudem eine Bus- und Tramhaltestelle geben.
Autoarmer Stadtteil - gibt es Carsharing in Krampnitz?
Im autoarmen Stadtteil Krampnitz wird künftig nicht mehr jeder Haushalt einen Stellplatz haben. Dafür wird das bestehende Shared-Mobility-Konzept in Potsdam ab Mitte 2025 bis nach Krampnitz verlängert. Demnach sind perspektivisch 250 Carsharing-Stellplätze in den Quartiersgaragen geplant. Die Zahl der Stellplätze wächst mit den Zuzügen stetig an.
MAZ