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Newsletter Juni 2024

Neues aus Krampnitz

© Benjamin Maltry


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Leser*innen, 

was haben knapp 1.600 Elefanten mit den Krampnitzer Straßen zu tun?
Für das neue Straßennetz wurden seit Projektbeginn bislang etwa 9.500 Tonnen Asphalt verbaut. So viel, wie rund 1.600 Elefanten auf die Waage bringen. Im Straßenbau fehlen damit zur Verkehrsfreigabe im Jahr 2025 nur noch wenige Arbeiten. Im Verlauf der nächsten Monate werden entlang der Straßen erste Laternenmasten aufgestellt und bis Ende des Jahres die Ausschreibung für die Leuchtkörper abgeschlossen. Dann fehlen bis zum Einzug der ersten Menschen in Krampnitz an den Straßen nur noch Verkehrsschilder.
In diesem Newsletter berichten wir zudem von außergewöhnlichen Bauprojekten, bei denen es um zukunftsweisende Mobilität und neuen Wohnraum für die geflügelten Bewohner*innen von Krampnitz geht: Die Rede ist von Quartiersgaragen und einem Fledermausersatzquartier.
Außerdem laden wir Sie herzlich zum 25. Forum Krampnitz ein, bei dem es um das Thema Mobilität gehen soll. Mit dabei: Vertreter*innen der Landeshauptstadt, des Entwicklungsträgers Potsdam und des Verkehrsbetriebs Potsdam.

Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

Bert Nicke, Geschäftsführer Entwicklungsträger Potsdam GmbH
David Oberthür, Projektkoordinator

Neuigkeiten


© loomn Architekturkommunikation

Umsteigen und weiterfahren

Das Krampnitzer Mobilitätskonzept zielt auf ein vielfältiges Nebeneinander von Mobilitätsangeboten als Alternative zum privaten PKW. Im autoarmen Quartier genießen Fuß- und Radverkehr Vorrang vor dem PKW. Für Wege nach Krampnitz und aus dem Quartier heraus bietet die gute ÖPNV-Anbindung an Potsdam und Berlin ab dem Einzug der ersten Besucher*innen attraktive Alternativen zum eigenen Auto.

Da es im Quartier weder straßenbegleitend noch auf den Grundstücken Stellplätze gibt, parken die Autos gebündelt in Quartiersgaragen. Nach einem Beschluss des Potsdamer Hauptausschusses ist es nun Aufgabe des Entwicklungsträgers Potsdam (ETP) im Auftrag der Stadt bis zu sieben Quartiersgaragen auf dem ehemaligen Kasernengelände zu bauen und zu betreiben. Ergänzend werden zwei weitere Quartiersgaragen im Bergviertel von den dortigen genossenschaftlichen Bauherren realisiert und bewirtschaftet. Dieser zentralisierte Ansatz ermöglicht nicht nur ein einheitliches Preisgefüge und eine einfache Nutzung, sondern auch eine flexible Anpassung an die zukünftigen Bedürfnisse des Quartiers.

Bei der Planung und Ausgestaltung der Quartiersgaragen achten wir besonders auf die drei folgenden Aspekte:

  • Multifunktionalität: Die Quartiersgaragen beherbergen nicht nur Stellplätze für Autos, sie sind gleichzeitig Standort für ergänzende Dienstleistungen wie zum Beispiel Paketstationen. Durch die Nutzung von Photovoltaik auf den Dächern der Garagen wird zudem umweltfreundlicher Strom erzeugt oder durch die großen Wärmepumpen ein Beitrag zur Wärmeenergieversorgung des Quartiers geleistet.
  • Lebensqualität dank kurzer Wege: Durch die fußläufig zu erreichenden Kitas, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und Arbeitsplätze wird Krampnitz zur Stadt der kurzen Wege. Die Reduzierung des PKW-Verkehrs und der Wegfall straßenbegleitender Parkflächen erhöhen die Lebensqualität und bieten Platz für Freizeit und Erholung.
  • Nachhaltige Finanzierung: Die Finanzierung von Bau und Betrieb der Quartiersgaragen erfolgt durch Baukostenzuschüsse der Investor*innen und durch Entgelte für die Stellplatznutzung. Da die Vermietung der Stellplätze keiner Gewinnmaximierungsabsicht folgt, sollen die Einnahmen nur die laufenden Kosten und Kapitaldienste decken.



© Benjamin Maltry

Fortschritte beim Bau des Fledermausersatzquartiers

Im Zuge der Entwicklung von Krampnitz leisten wir viele Beiträge zum Natur- und Artenschutz. Bereits im letzten Jahr berichteten wir von dem geplanten Ersatzquartier für Zwergfledermaus und Co. Das ca. 940 Quadratmeter große unterirdische Bauwerk mit oberirdischen Einflugöffnungen bietet eine geeignete Überwinterungsstätte für verschiedene Fledermausarten. Sogar das Große Mausohr mit einer Flügelspannweite von 25 bis 35 Zentimetern findet hier ein neues Zuhause. Die Bauweise des Quartiers zielt darauf ab, eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, die besonders für den Winteraufenthalt der Fledermäuse von entscheidender Bedeutung ist.

Derzeit konzentrieren sich die Arbeiten auf die Fundamentherstellung, während parallel dazu der Bau eines temporären Verbindungstunnels beginnt. Dieser Tunnel soll das neue Fledermausquartier an die bislang bei den Fledermäusen beliebten Kellerräume eines denkmalgeschützten Bestandsgebäudes anbinden und den Tieren in ihren Schwärmphasen den Weg aus ihrem bisherigen Zuhause in die neue Umgebung ermöglichen. Die Bauarbeiten sollen bis Ende September 2024 abgeschlossen sein.



© Verkehrsbetrieb Potsdam

Die Planungen für die Tram 96 gehen voran

Seitens des Landesamtes für Bauen und Verkehr (LBV) wurde die Vorprüfung für den Teilbauabschnitt „Zweites Tramgleis in der Nedlitzer Straße“ abgeschlossen. Damit sind die Voraussetzungen erfüllt worden, um die Planfeststellungsunterlagen öffentlich ausgelegen zu können.

Zwischen der Kreuzung Nedlitzer Straße / Georg-Hermann-Allee und der jetzigen Endhaltestelle Campus Jungfernsee sind neue Gleise geplant, in Teilen als Rasengleis mit Schallschutzwirkung. Bei dem kurzen Streckenabschnitt, der im Straßenbereich verläuft, soll offenporiger Asphalt für einen besseren Schutz gegen Schall eingesetzt werden. Geplant ist auch eine Verbesserung der Verkehrsführung für den angrenzenden Rad- und Fußverkehr: Der Radschutzstreifen stadteinwärts soll durch einen eigenen breiten Radweg ersetzt werden, außerdem soll es einen eigenen Fußweg geben. Durch den zweigleisigen Streckenabschnitt können wir die Verbindung vom Hauptbahnhof Potsdam nach Krampnitz und zurück in einem regelmäßigen Takt anbieten. So ist Krampnitz auch über die öffentlichen Verkehrsmittel gut angebunden.

Alle Informationen finden Sie kompakt zusammengestellt auf der Seite der Landeshauptstadt Potsdam. Die öffentliche Auslegung der Planfeststellungsunterlagen für den Teilbauabschnitt „Zweites Tramgleis in der Nedlitzer Straße“ erfolgte im Mai und Juni 2024 – sowohl digital auf der Webseite des Landesamtes für Bauen und Verkehr als auch in Papierform.

Auch für den Teilbauabschnitt Gleisdreieck im Bereich Kiepenheuerallee/Georg-Hermann-Allee sind die Voraussetzungen für die Ausführungsplanung erfüllt und werden seitens des Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH (ViP) vorbereitet. Das Gleisdreieck erweitert künftig die Möglichkeiten der ViP, mit besonderen verkehrlichen Situationen (z.B. Störungen) umzugehen. Falls der Verkehr nach Potsdam gestört sein sollte, können die Bahnen am Gleisdreieck an der Kreuzung Kiepenheuerallee/Georg-Hermann-Allee wenden, so dass der „Tram-Nordast“ autark funktionieren kann. Deshalb soll im Kreuzungsbereich ein neues Gleis (Gleisbogen) mit zwei neuen Weichen verbaut werden. Die Fahrleitungsmaste werden an die zu bauende Gleissituation angepasst. Außerdem wird es eine barrierefreie Ersatzhaltestelle geben. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich im ersten Quartal 2026 beginnen.



© Gipfelgold GmbH

Krampnitz in Zahlen

Seit dem Beginn der Entwicklungsmaßnahme Krampnitz haben wir viel bewegt. Ein paar interessante Beispiele bietet die Grafik „Krampnitz in Zahlen“. Wussten Sie zum Beispiel, dass am Grundschulcampus schon 184 Klassen-, Kita- und Horträume entstanden sind?

Viel Spaß beim Entdecken!



© Benjamin Maltry

Straßenbeleuchtung für Krampnitz

Dank asphaltierter Straßen und neuer Straßennamen fällt die Orientierung im neuen Stadtquartier heute schon etwas leichter, als es noch vor wenigen Jahren der Fall war. Damit die Bewohner*innen künftig auch nachts den Durchblick haben, wurde ein Beleuchtungskonzept entwickelt.

Aufbauend auf dem Masterplan haben das Büro Sinai Landschaftsarchitekten und die Stadtwerke Potsdam/Stadtbeleuchtung Potsdam in enger Abstimmung mit der Landeshauptstadt Potsdam ein Beleuchtungskonzept erarbeitet. Dabei ist das Ziel, nur so viel Licht für den öffentlichen Raum zur Verfügung zu stellen, wie tatsächlich benötigt wird. Gleichzeitig gilt es jedoch, die sogenannte Lichtverschmutzung in den Nachtstunden zu verringern, um der Tierwelt ihren natürlichen Lebensraum möglichst zu erhalten.

Mit Beginn des Jahres 2024 wurde ein mehrstufiges, europaweites Ausschreibungsverfahren für die Leuchtkörper gestartet, in dem eine neue Straßenbeleuchtung für den Einsatz im gesamten Wohngebiet Krampnitz ausgewählt werden soll. Der Abschluss des Verfahrens ist für Ende des Jahres 2024 vorgesehen.



© Benjamin Maltry

Vier Fragen an Sebastian Brandner


Sebastian Brandner koordiniert seit 2018 die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Projekt Krampnitz. Wir haben mit ihm über die Aufgaben in der Projektkommunikation gesprochen.

Wie sieht ein üblicher Arbeitstag bei Ihnen aus?
Ziel meiner Arbeit ist es, unterschiedlichste Zielgruppen über das Projekt zu informieren und die Entwicklung von Krampnitz sichtbar zu machen. Dafür stimme ich mich eng mit Kolleg*innen unseres Projektteams, den Projektpartnern sowie mit externen Expert*innen ab. Gemeinsam entwickeln wir Ideen zur Informationsvermittlung und setzen diese um. Zu meinen Aufgaben gehört die klassische Pressearbeit, also das Verfassen von Pressemitteilungen sowie das Organisieren von Presseterminen. Auch die Arbeit an anderen Formaten und Kanälen, zu denen beispielsweise unsere Projektwebsite, soziale Medien oder unser Newsletter zählen, gehört dazu.  Ein wichtiger Baustein ist zudem die Organisation und Begleitung von Veranstaltungen, bei denen wir über die Planungen für Krampnitz informieren. Die Gespräche mit interessierten Bürger*innen zeigen dabei immer wieder, wie groß das Interesse am Projekt ist. Gleichzeitig sind sie eine gute Gelegenheit, um Vorurteilen zu begegnen und den Menschen die Chancen aufzuzeigen, die in diesem Projekt liegen.

Welche Herausforderungen mussten Sie bereits meistern?
Als wir 2018 das Ergebnis des städtebaulichen Wettbewerbes für die Entwicklung von Krampnitz vorstellten, herrschte insbesondere im Potsdamer Norden eine gewisse Skepsis. Die Diskussion um das Projekt wurde damals von der Frage dominiert, wie die Verlängerung der Tramlinie 96 zu bewerkstelligen sei. Mittlerweile hat sich das stark geändert. Dass in Krampnitz bald die ersten Menschen wohnen, wird nicht mehr infrage gestellt. Viele „Nachbar*innen“, beispielsweise aus Fahrland, sehen mittlerweile die Vorteile, die Krampnitz mit sich bringt. Für diese Menschen entstehen in ihrer Nachbarschaft Kitas, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, Freizeitangebote und neue ÖPNV-Anschlüsse.

Was hat Sie am Projekt Krampnitz beeindruckt, überrascht oder verwundert?
Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Besuch in Krampnitz, bei dem mir der damalige Projektkoordinator Hubert Lakenbrink im Februar 2018 einen riesigen Lostplace zeigte. Damals hätte ich nicht geglaubt, dass wir sechs Jahre später dort auf neuen Straßen fahren können und ein Grundschulcampus kurz vor seiner Fertigstellung steht. Die Verwandlung dieses ehemaligen Kasernengeländes zu einem Stadtteil begleiten zu dürfen, ist spannend und eindrucksvoll.

Welche Bedeutung hat die Entwicklung des neuen Stadtquartiers aus Ihrer Sicht für Potsdam?
Prognosen zufolge wird Potsdam weiterhin wachsen. Die Stadt zieht als Wissenschafts-, Wirtschafts-, und Hochschulstandort mit ihrer Nähe zu Berlin neue Bewohner*innen an. Dementsprechend wichtig ist es, in Potsdam neuen Wohnraum für breite Schichten der Bevölkerung zu schaffen. Hierbei kommt Krampnitz eine Schlüsselrolle zu: Das Areal macht etwa ein Drittel der in Potsdam für den Wohnungsbau verfügbaren Flächen aus.

Ich glaube außerdem, dass Krampnitz mit Blick auf Themen wie die effiziente Nutzung von Flächen, Smart City oder Mobilität ein richtiges Vorzeigeprojekt ist, von dem Impulse für die Entwicklung anderer Stadtteile ausgehen können.

Herr Brandner, vielen Dank für das Gespräch!


Veranstaltungen


© Gipfelgold GmbH / Benjamin Maltry

Herzliche Einladung

25. Forum Krampnitz

Am 3. Juli 2024 geht es beim Forum Krampnitz ab 17.00 Uhr um die Erschließung in und um Krampnitz. Gemeinsam mit Vertreter*innen der Stadtverwaltung und des Verkehrsbetriebes informieren wir über die geplanten ÖPNV- und Radverbindungen des neuen Stadtteils sowie über die Pläne zum Anschluss an das öffentliche Straßennetz.

Wo?

ProPotsdam GmbH
Pappelallee 4
14469 Potsdam

Save the date: Stadt von Morgen 2024

Auch in diesem Jahr öffnet der Entwicklungsbereich Tür und Tor für interessierte Besucher*innen: Die dritte Ausgabe der „Stadt von Morgen“ findet am 7. September 2024 statt und bietet mit spannenden Führungen und umfangreichen Informationsangeboten tolle Einblicke in die Entwicklung des neuen Stadtteils. Nähere Informationen finden Sie in Kürze auf unserer Projektwebseite.


 


 

Krampnitz in der Presse

Tagesspiegel/PNN: "Für mehr als 80 Millionen Euro: Potsdam baut Parkhäuser für Krampnitz selbst“,  15.04.2024 (€)

Märkische Allgemeine Zeitung:Parken in Potsdam-Krampnitz: Wer bekommt einen Stellplatz im Parkhaus?“, 15.04.2024 (€)